Selbstdarstellung Dr. Astrid Osterland
Dr. Astrid Osterland, Sozialwissenschaftlerin, Supervisorin, „Uralt-Feministin“ mit frauenbewegter Vergangenheit u.v.a.m., geb. 1945 und damit unverkennbar im oberen Drittel ihres Lebens angelangt. Gleichwohl unverdrossen aktiv dort, wo es ihr sinnvoll erscheint und sie ihr Know how einbringen kann. Ihre Devise: Es gibt noch ein Leben nach der Rente, und das will gut gelebt sein, möglichst nicht allein sondern gemeinsam.
Seitdem sie zum ersten Mal Einblick in den sozialen Kosmos eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts erhielt und darüber berichtete*, lässt sie das Thema nicht mehr los. Im Jahre 2008 machte sie ihr Coming home und zog nach Berlin in den Beginenhof Kreuzberg. Dort erprobt sie mit 53 Frauen ein neues Leben im gemeinschaftlichen Wohnprojekt und gibt ihre Erfahrungen aus dieser Lebensform gern weiter, indem sie darüber berichtet und andere gemeinschaftliche Wohnprojekte auf dem Weg in ihr neues Leben supervisorisch begleitet. Immer getreu dem Motto: Wir müssen nicht jedes Mal das Rad neu erfinden. Wir können auch voneinander lernen, z.B. indem wir tragfähige Solidarnetze für das Alter knüpfen, die auch halten, wenn alle Stricke reißen.
Kein Wunder, dass es sie so zur SAPPhO-Stiftung zog, die ja selbst Bestandteil eines lesbisch-feministischen Netzwerks ist und das gemeinschaftliche Wohnen zu ihrem Schwerpunkt gemacht hat. Seit 2000 ist sie in der Stiftung aktiv, vor allem in Berlin. Dort veranstaltet sie u.a. im Beginenhof jährlich SAPPhOs Salon rund ums rote Sofa zu Themen, die im Zusammenhang mit der Stiftungsarbeit bzw. aktuellen feministisch-lesbischen Diskussionen stehen.
Daraus entstehen Vernetzungen all derer, die sich für eine lebendige Gesprächskultur auch über die Grenzen der Generationen hinweg einsetzen und es wird erlebbar, was Lesben einander sein können, wenn sie füreinander da sind.
* in dem Buch: Nicht allein und nicht ins Heim. Alternative Alten-WG (Junfermann Verlag)