Interview mit Gisela aus Isseborsch
Was hat Dich zur SAPPhO-Stiftung geführt?
Ich war von Anfang an von der Idee begeistert. Nur die Zeit fehlte.
Schon bei Safia hatte ich bei dem Projekt Waldhof mitgemacht, hatte Herz und Geld investiert. Es war die Zeit nach der Wende, das Haupthaus war ein ehemaliges Seminargebäude zum Wohnen mit etlichen ausbaufähigen Schuppen und Scheunen für Handwerkerinnen und Künstlerinnen sowie einem Ulmenhain für die spirituellen Lesben. Angedacht war ein Lebensort für Lesben unterschiedlichen Alters.
Einige Pflegebedürftige sollten einen Platz haben.
Leider ist es nicht zustande gekommen, da die Safias nicht genug Geld aufbringen konnten. Nach Ende meiner Berufszeit konnte ich endlich verantwortlich bei SAPPhO mitarbeiten.
Wie findest Du die Regelung, 6 Jahre verbindlich in der Stiftung mitzuarbeiten?
Notwendig. Da schließe ich mich den anderen an.
Wo liegen Deine Stärken? Was bringst Du in die Stiftung ein?
Über meine eigene Begeisterung für SAPPhO kann ich andere motivieren. Zudem pflege ich die Homepage der Stiftung und betreue fast alles, was mit EDV zu tun hat. Wichtig ist jedoch nicht die Stärke der Einzelnen, sondern die Summe unserer Fähigkeiten und die Intensität der Zusammenarbeit.
Wie sieht Deine Vision der SAPPhO-Stiftung aus?
Genügend finanzielle Mittel zu haben (gespendet, zugestiftet, geerbt oder sonstwie), um von Lesben-Räumen, Lesben-Arbeitsplätzen (angestellt oder freiberuflich), Lesben -Kunst und Lesben-Kultur nicht nur zu träumen, sondern sie zu verwirklichen.
Was hat sich davon bereits verwirklicht?
Bisher gibt es die fünf Wohnprojekte und den Wirtschaftsbetrieb Frauenlandhaus Charlottenberg. In diesem gibt es die ersten Arbeitsplätze.
Was wünschst Du Dir am meisten für den Werdegang der Stiftung?
Dass das Wissen um die Existenz und die Ziele der Stiftung bei den Lesben ankommt. Und damit: mehr Mitarbeitende, mehr Geld, mehr Zustiftungen.
Was denkst Du? Worin können die Safia-Frauen der Stiftung SAPPhO eine Unterstützung sein?
Sie haben uns schon viel unterstützt. Es gibt viele fähige Lesben in Safia. Nicht ohne Grund bestehen zur Zeit Vorstand und Beirätinnen aus Safia-Frauen.
Safias könnten selbst ihre Fähigkeiten auf den unterschiedlichsten Gebieten rund um die Stiftung einbringen oder Multiplikatorinnen sein. Nach dem Motto „Kennst du Eine, die Eine kennt, die…?“ andere Frauen informieren und animieren, den Stiftungsgedanken weiter verbreiten.
Und natürlich durch Spenden. Spenden für die ‚tägliche Arbeit‘, für Investitionen und zur Abzahlung von Darlehen.