Interview mit Ute Greiling

Was hat Dich zur SAPPhO-Stiftung geführt?

Ute Greiling
Ute Greiling

An einem SAFIA-Wochenende 2003 wurde ich von Heide Stoll gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, bei der SAPPhO-Stiftung mitzuarbeiten. Mit der Frage hatte ich überhaupt nicht gerechnet, da ich annahm, die SAPPhO-Gruppe sei geschlossen.

Ich empfand zwar die SAPPhO-Stiftung immer für den genau richtigen Weg, um unsere Interessen und Bedürfnisse als Lesben langfristig in dieser Gesellschaft zu stärken, unterstützen und zu sichern, aber das auch Mitarbeiterinnen aus unseren eigenen Reihen
gewünscht wurden/werden war mir gar nicht klar gewesen.

Zunächst musste ich mir über die Konsequenzen klar werden:

– Das bedeutet noch mehr unterwegs sein.
Ich will auf keinen Fall das SAFIA-Leben aufgeben…

– Es bedeutet Arbeit, Anspruch und ein Herausfinden,
wo ich eine Stütze für die SAPPhO-Stiftung sein kann.

Nach einer Woche Überlegung nahm ich mit Leib, Seele und Herz die Herausforderung an und mir wurde klar, dass dazu auch gehört, dass wir Lesben unser oft schwer verdientes Geld/Haus/Vermögen an uns Gleichgesinnte weitergeben können. Die Stiftung ist ein wirklich praktikabler Weg dahin. Da will ich dabei sein.

Wie findest Du die Regelung, 6 Jahre verbindlich in der Stiftung mitzuarbeiten?

Sehr nützlich, weil die Arbeit in der Stiftung sehr komplex ist und viel Einarbeitszeit in die Materie braucht. Außerdem brauchen wir Zeit um uns untereinander kennen zu lernen und eine gute Zusammenarbeit zu entwickeln.

Wo liegen Deine Stärken? Was bringst Du in die Stiftung ein?

Meine Stärken liegen in der Kreativität, Flexibilität, meiner Überzeugung, dass die Stiftung der richtige Weg ist. In der Ausdauer und Hartnäckigkeit – Probleme sind da, um sie zu lösen. Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit werden mir nachgesagt, was mir beides wichtig ist.
Was ich einbringe?

Lebenszeit, Phantasie, Emotionalität, Geld, und die Bereitschaft, mit der Stiftung zu lernen und zu wachsen.

Wie sieht Deine Vision der SAPPhO-Stiftung aus?

Ein Wunsch ist, dass wir eine Stiftung zum „Anfassen“ werden, so dass jede Lesbe erkennt, dass sie zum Wachstum der Stiftung beitragen kann – sei es durch eigenes Engagement, Spenden, Schenkungen, Erbschaften, Vertrauen, Fähigkeiten oder Wissen – und letztendlich sieht, dass sie ein Teil von uns ist.

Was hat sich davon bereits verwirklicht?

Nach vielen Jahren der Vorarbeit entsteht langsam ein Gefühl, Dank vieler Zuwendungen immer mehr von unseren Stiftungszielen verwirklichen zu können. Wir versuchen unsere Stiftungshäuser ideell und materiell weitgehend zu unterstützen, Projekte in der Entstehung zu beraten und Ideen zu entwickeln, z.B. ältere Lesben, auch materiell zu unterstützen.

Was wünschst Du Dir am meisten für den Werdegang der Stiftung?


Dass es uns gelingt – wie Wienke es mal sooo wunderbar ausgedrückt hat – „Materielle Orte zu schaffen, in denen Lesben lustvoll, frei und selbstverantwortlich leben können“. Wienke und der Stiftung sei Dank. Und dass jede weiß, dass die Stiftung das Wohl von Lesben im Auge hat.

Was denkst Du? Worin können die Safia-Frauen der Stiftung SAPPhO eine Unterstützung sein?

In dem sie das „Kind“ SAPPhO, das sie in die Welt gesetzt haben, auch als ihr eigenes betrachten.

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